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PDF das alte Boxenluder

PDF das alte Boxenluder oder: "Fall mir nicht aus dem Rahmen!"




Immer wieder geben die Rahmen oder Boxen des Dateiformats PDF Rätsel auf. Das beginnt schon mit der nicht einheitlichen Internationalisierung. Eindeutiger sind da die englischen 'Fachbegriffe':

MediaBox Das ist die Seitengröße. Dieser Rahmen umfasst alle anderen Rahmen und alle Elemente auf einem PDF.
CropBoxDer Inhalt dieses Rahmen wird auf dem Bildschirm und beim Druck ausgegeben. Die Maße sind in aller Regel gleich der MediaBox, können aber auch kleiner sein. Dann werden Elemente außerhalb der CropBox nicht angezeigt.
BleedBoxDieser Rahmen definiert den Anschnitt und enthält alle zu druckenden Elemente. Passer und und Schneidemarken haben innerhalb dieses Rahmens nicht verloren.
TrimBoxHier haben wir es mit dem Endformat des fertigen Produkts zu tun.
ArtBoxDie ArtBox ist der kleinst mögliche Rahmen der die Seitenelemente umschließt.

WICHTIG:

Ein PDF muss nicht alle Rahmen enthalten. Für Druck-PDFs nach dem Standard PDF/X-1a gibt es aber klare Regeln:

  • es muss entweder eine ArtBox oder eine TrimBox definiert sein – aber nicht beide.
  • die BleedBox definiert den Anschnitt, sollte also in den meisten Fällen 3 mm größer als die TrimBox sein.
  • die MediaBox muss definiert sein
  • innerhalb der TrimBox dürfen nur Elemente enthalten sein, die auch druckbar sind. Jegliche Marken (Passer, Schneidemarken) haben dort nichts verloren.
  • Die TrimBox ist für die Kompatibilität nicht ausdrücklich verlangt, sollte aber wann immer möglich verwendet werden.

Zeigt her eure Boxen

Boxen können bequem mit Acrobat Pro angezeigt werden. Das geht ganz fix mit dem Aufruf der Voreinstellungen (Strg-K / Apfel-K). Dort wechselt man zur Kategorie Seitenanzeige und lässt sich die Objekt-, Endformat- und Anschnittrahmen einblenden:

Dann werden die Rahmen in der Ansicht sichtbar (blau ist die BleedBox, grün die CropBox, rot wäre die ArtBox, die wir lieber vermeiden):



Präzise Größenangaben erhält man über die Funktion Preflight (Umschalt+Strg+X / ⇑+Apfel+X)



Boxen richtig ausgeben

Beim Export als PDF bieten alle professionellen Grafikprogramme die Möglichkeit die TrimBox und die BleedBox einzustellen.


Bei Adobe InDesign gibt man den Wert für die Beschnittzugabe während der Neuanlage eines Dokuments oder später über Dokument einrichten ... an:


Bei der Ausgabe als PDF muss dann der Haken für Beschnittzugabe-Einstellungen des Dokuments verwenden aktiv sein:


Adobe Illustrator handhabt das ganz ähnlich wie sein Bruder ...


... nur, dass man zum Export die Funktion Speichern unter ... verwendet und dort den Dateityp Adobe PDF angeben muss.


PDFs die mit Adobe Photoshop erstellt werden, haben eine MediaBox und eine ArtBox und sind damit zwar kompatibel zu PDF/X-1a, enthalten aber keine Informationen über den Anschnitt. Wichtig ist deshalb, dass das Endformat an allen Seiten um den benötigten Beschnitt vergrößert wird. Dabei sollten Sie sich exakt an die vorgegebenen Werte in unseren Infofeldern halten und den Anschnitt unbedingt an allen Seiten gleich groß anlegen.


Auch Corel Draw geht einen ganz ähnlichen Weg, nur dass man hier den Anschnitt erst nach der Anlage eines Dokuments angeben kann. Das geschieht über den Menübefehl Layout › Page Setup ...:


Dann blendet man sinnigerweise den Anschnit auch ein View › Show › Bleed.
Bei der Ausgabe als PDF (Publish to PDF) muss man in den Stettings den Reiter Prepress wählen und dort ebenfalls den Beschnitt angeben. Er wird nicht automatisch von den Einstellungen im Dokument übernommen!


Microsoft Word gibt zwar eine CropBox und eine MediaBox aus, die für PDF/X-1-Kompatibilität benötigte TrimBox fehlt allerdings. Da ein Beschnitt im Programm nicht vorgesehen ist, bleibt Nutzern nur die Möglichkeit die Endgröße des Dokuments um den Wert des Anschnitts zu vergrößern und dann für den Druck die Hilfe von Profis in Anspruch zu nehmen, die aus Word erstellte PDFs so verändern, dass bei der Druckproduktion keine Schwierigkeiten auftreten.

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